Soziale Paten für beruflichen Erfolg - besonders Mädchen brauchen frühe Förderung

Warum schaffen es einige wenige Frauen in die Spitzen der Unternehmensetagen, wohingegen andere an der gläsernen Decke scheitern?  Die Antwort der WZB-Studie „Exzellenz und Geschlecht in Führungspositionen der Wissenschaft und Wirtschaft“: Sie haben Förderer.

Die Förderung sollte jedoch möglichst früh beginnen, so die Empfehlung der Studie. Besonders Mädchen aus sozial benachteiligten Milieus können von Patenschafts- und Mentoringprogrammen profitieren, wenn diese weitläufig zugänglich sind und früh ansetzen. Die ersten „Förderer“ bzw. Weichensteller sind die Eltern, was erklärt, warum es Kinder aus finanziell oder kulturell benachteiligten Haushalten nach wie vor schwerer haben, in Spitzenpositionen vorzudringen. Kindern aus sozial gehobenen Familien wird von klein auf das Selbstbewusstsein vermittelt, dass sie im Leben etwas erreichen können. Die Eltern haben Vertrauen in die Leistungsfähigkeit des Kindes, wodurch die Kinder das Selbstbewusstsein entwickeln, sich in der Berufswelt zu behaupten und daher auch außerhalb des Eltern und Bekanntenkreises schnell auf Förderer stoßen werden.

Kinder aus benachteiligten Kreisen sind diesbezüglich weit weniger selbstgewiss, müssen sie sich doch für einen beruflichen Aufstieg in unbekanntes Terrain vorwagen. Das Selbstvertrauen, diesen Aufstieg schaffen zu können, wird ihnen nur selten von den Eltern, sondern häufiger von „sozialen Paten“ vermittelt, z.B. Schulkameraden, deren Eltern und insbesondere Lehrern.

Wie die Studie zeigt, gilt dies umso mehr für Frauen, die zusätzlich zu den sozialen Unterschieden auch noch tradierte Geschlechtsrollenzuschreibungen überwinden müssen. Letztere sind in bildungsarmen Milieus teils noch stärker ausgeprägt. Um mehr Frauen aus sozial schwächeren Schichten in Führungspositionen zu bringen, empfiehlt die Studie daher Patenschafts- oder Mentoringprogramme wie sie derzeit ehrenamtlich oder über private Stiftungen angeboten werden.

Die vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) durchgeführte Studie „Exzellenz und Geschlecht in Führungspositionen der Wissenschaft und Wirtschaft“ wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und des Europäischen Sozialfonds gefördert.

Quelle: WZB-Brief Dezember 2013: http://www.wzb.eu/de/news/die-weichen-fuer-erfolg-werden-frueh-gestellt

 

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