Dienstleistungen zukunftsfähig machen - mit Guter Arbeit 4.0 für Dienstleistungen 4.0 in Berlin

wertarbeit

Das Modellvorhaben „Dienstleistungen zukunftsfähig machen – mit Guter Arbeit 4.0 für Dienstleistungen 4.0 in der Metropolregion Berlin“ kann an umfangreiche Vorarbeiten anknüpfen. Mit dem Grünbuch „Arbeiten 4.0 - Arbeit weiter denken“ sowie mit der Initiative “Arbeit 4.0 – made in Berlin“ seitens der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales wird gegenwärtig ein breiter politischer Diskurs hinsichtlich der Humanisierung der Arbeit gestaltet. Es werden intensiv die derzeitigen und die zu erwartenden Digitalisierungstrends in der Arbeitswelt und deren Wirkungen – Chancen und Risiken – für die Beschäftigten in den Mittelpunkt gerückt. Die Gestaltung dieser Prozesse wird im Zuge dieser Dialoge eine besondere Bedeutung beigemessen. Dies sowohl hinsichtlich des Gestaltungsortes Betrieb und ebenso hinsichtlich der zukünftigen Rolle und Aufgaben der Wirtschafts- und Sozialpartner. Auch sind in diesem Kontext die notwendigen Gestaltungsherausforderungen und der Handlungsrahmen auf der gesetzlichen Ebene ein weiterer zentraler Diskussionspunkt.

Die aktuellen politischen Diskurse sollen im Rahmen des hier vorgeschlagenen Projektes aufgenommen und es soll ein Beitrag mit der arbeits- und dienstleistungspolitischen Perspektive geleistet werden.

Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit arbeitspolitischen Akteurinnen und Akteuren aus Unternehmen und den Organisationen des DGB, von ver.di sowie der IG BCE. Die Kompetenzen und die Potenziale aller Mitwirkenden werden einbezogen und für den Transfer der Erkenntnisse und Erfahrungen genutzt. So kann und soll ein Beitrag geleistet werden hinsichtlich der wachsenden Bedeutung des Dienstleistungssektors in der wachsenden Stadt Berlin. Um zukünftig die Dienstleistungsqualität zu ermöglichen, ist es elementar, die Arbeitsqualität für die Beschäftigten in den Mittelpunkt zu rücken sowie strategische Handlungsrahmen für eine Arbeitspolitik in den Dienstleistungsbranchen zu entwickeln und zu transferieren.

Laufzeit: 01.02.2016 - 30.04.2017


Materialien zum Projekt „Dienstleistungen zukunftsfähig machen - mit Guter Arbeit 4.0 für Dienstleistungen 4.0 in Berlin“

 


Für Berlin hat der Dienstleistungssektor beschäftigungspolitisch eine besonders ausgeprägte Stellung. Dies zeigen die Zahlen über die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Berlin sehr eindrücklich. Insgesamt waren zum Stichtag 31. März 2015 in Berlin rund 1,3 Mio. Personen sozialversicherungspflichtig tätig. Von den rund 1,3 Mio. sozialversicherungspflichtig Beschäftigten waren 86,9 % (1.128.013) im Dienstleistungssektor tätig. Damit hat der Dienstleistungssektor beschäftigungspolitisch eine herausragende Bedeutung – nicht nur, aber gerade auch für Frauen! 55,2 % aller Beschäftigten in Berliner Dienstleistungsunter-nehmen waren Ende März 2014 weiblich. Auch zwischen den einzelnen Dienstleistungs-sparten differiert der Frauenanteil zum Teil sehr deutlich. Im Bereich „Information und Kommunikation“ waren so etwa „nur“ 36,9 % aller 74.156 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zum Stand 31.03.2015 weiblich. Hingegen lag der Frauenanteil im beschäftigungsstärksten Segment des Dienstleistungssektors – dem Gesundheits- und Sozialwesen (203.061 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte) – zum gleichen Zeitpunkt bei 74,6 %. Auch in der öffentlichen Verwaltung (67,1 %), im Bereich „Erziehung und Unterricht“ (68,4 %) sowie in der Finanz- und Versicherungsbranche (57,9 %) ist der Frauenanteil hoch.

Neben dem Gesundheits- und Sozialwesen mit 203.061 Beschäftigten gehören der Handel mit 159.207 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sowie die unternehmensnahen Dienstleistungen ebenfalls zu den sehr beschäftigungsstarken Bereichen innerhalb des Dienstleistungssektors. So sind etwa im Bereich „Sonstige wirtschaftliche Unternehmens-dienstleistungen“ 123.809 Personen beschäftigt (Frauenanteil: 42,1 %). Im Bereich „Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen“ gibt es 148.226 Beschäftigte (Frauenanteil: 53,6 %).


Die Ziele sind:
1. Für gute Arbeit im Dienstleistungssektor
Chancen und Risiken der politischen Initiativen von Arbeit 4.0 - made in Berlin für ausgewählte Segmente des Dienstleistungssektors sollen näher beleuchtet werden und der Diskurs mit den einschlägigen Akteurinnen und Akteuren fortgesetzt werden.

2. Arbeitszeit ein zentraler Schlüssel für gute Arbeit im Berliner Handel
Die Gestaltungswege und -möglichkeiten für eine beschäftigtenorientierte Arbeitszeitgestaltung sollen aufgezeigt und entsprechende Instrumente für die Betriebsparteien sollen entwickelt werden.

3. Nichts ist beständiger als der Wandel – auch in Berliner Industrieverwaltungen
Beispielhaft sollen die Wirkungen der Digitalisierungsprozesse in Industrieverwaltungen der Berliner Pharmaindustrie ermittelt werden. Im Mittelpunkt stehen hier die Wirkungen der strukturellen Wandlungsprozesse für die Beschäftigten und die betrieblichen Gestaltungsmöglichkeiten.

Begleitend zu den genannten Zielen erfolgen umfangreiche Informations- und Transferarbeiten.


Die Arbeits- und Vorgehensweise erfolgt entlang folgender Module:

Modul A: Für gute Arbeit im Dienstleistungssektor

A1 Aus der Praxis für die Praxis – weitere gute Beispiele sollen bekannter werden

A2 Gute Arbeit in der Zukunft ist mitbestimmte Arbeit

A3 Dienstleistungsarbeit weiter denken - arbeitspolitische Forschung für Dienstleistungen

Modul B: Arbeitszeit ein zentraler Schlüssel für gute Arbeit im Berliner Handel

B1 Instrumente der Arbeitszeitgestaltung für die Betriebsparteien im Berliner Handel

B2 Der Blick auf die Arbeit von heute – morgen und übermorgen – ein Innovationstreiber ist die Digitalisierung im Berliner Handel

Modul C: Nichts ist beständiger als der Wandel – auch in Berliner Industrieverwaltungen

C1 Expertise über die Digitalisierungsprozesse in Industrieverwaltungen der Berliner Pharmaindustrie und den damit verbundenen Herausforderungen für die Betriebsparteien.

C2 Transfer und fachlicher Austausch über die betriebliche Praxis.

Modul D: Informations- und Transferarbeit für eine innovative Dienstleistungspolitik in Berlin

D1 Öffentlichkeitswirksame Darstellung des Handlungsfelds „Dienstleistungsqualität und gute Arbeit – als Markenzeichen in der Metropolregion Berlin“

Ein wichtiges Instrument zum Transfer der bisherigen und auch zukünftigen Projektergebnisse ist das Webportal www.dienstleistungsmetropole-berlin.de


  • Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft – ver.di, Landesbezirk Berlin-Brandenburg
  • Deutscher Gewerkschaftsbund – DGB, Bezirk Berlin-Brandenburg
  • Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie – IG BCE, Bezirk Berlin-Mark Brandenburg

Das Projekt wird gefördert durch die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales des Landes Berlin.


Mechthild Kopel, M.A.
Wert.Arbeit GmbH, Berlin
Gesellschaft für Arbeit, Chancengleichheit und Innovation
Keithstr. 1/3
10787 Berlin

E-Mail: This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it.
Internet: http://www.wertarbeitgmbh.de