Erasmus Plus: Förderung von Mobilität und Partnerschaften in Europa

Das neue Programm Erasmus+ ersetzt die Aus- und Weiterbildungsprogramme Comenius, Erasmus, Erasmus Mundus, Jugend in Aktion, Leonardo da Vinci und Grundtvig und ergänzt diese um die Komponente „Sport“. Gefördert werden verschiedene Maßnahmen in den Bereich Mobilität, transnationale und sektorübergreifende Partnerschaften, Freiwilligenarbeit und Sport. Profitieren können Studenten, Lehrer, Ausbilder und Auszubildende, aber auch junge Führungskräfte, ehrenamtlich sowie im Bereich Nachwuchssport Tätige. Außerdem wird Erasmus+ neue Partnerschaften zwischen Lehrinstitutionen und der Privatwirtschaft unterstützen, um Synergien zwischen diesen beiden Bereichen hervorzurufen.

Mehrsprachigkeit ist einer der Grundpfeiler des Projekts Europa: Der Einheit in der Vielfalt. Gleichzeitig ist derzeit die Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit eine der größten Herausforderungen der europäischen Regierungen: Zu viele Jugendliche verlassen die Schule frühzeitig. Auch viele Erwachsene sind gering qualifiziert und damit von Arbeitslosigkeit bedroht. Erasmus+ unterstützt daher ein starkes Bildungssystem, das diesen Gruppen die vom Arbeitsmarkt geforderten transnationalen Kompetenzen vermittelt. Weitere Ziele des Programms sind das Empowerment und die Förderung einer aktiven europäischen Bürgerschaft junger Menschen. Außerdem soll die Fortbildungs- und Kooperationsfähigkeit sowie die Mobilität zwischen Bildungseinrichtungen, Hochschulen und Einrichtungen der Jugendarbeit gestärkt werden. Darüber hinaus unterstützt Erasmus+ die europäische Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Sports.

Das Programm gliedert sich in drei die Aktionstypen „Lernmobilität von Einzelpersonen" (63% des Budgets), „Zusammenarbeit zur Förderung von Innovation und dem Austausch bewährter Verfahren“ (28% des Budgets) und „Unterstützung politischer Reformen“ (4,2% des Budgets).

Gefördert werden Mobilitätsmaßnahmen für Studenten, Dozenten, Auszubildende, Lehrende in Einrichtungen der Aus- und Weiterbildung sowie der Erwachsenenbildung und Partnerschaften zwischen Bildungsträgern, Unternehmen (auch soziale Unternehmen), lokalen oder regionalen Behörden, Nichtregierungsorganisationen u.a.


Das neue Programm Erasmus+ ersetzt die Aus- und Weiterbildungsprogramme Comenius, Erasmus, Erasmus Mundus, Leonardo da Vinci und Grundtvig und ergänzt diese um die Komponente „Sport“. Im Vergleich zu den bisherigen Programmen wurde das Budget um 40% erhöht. Außerdem sollte das Programm vereinfacht werden, d.h. es gibt weniger Maßnahmen und auch weniger Ausschreibungen: Es gibt in der Regel nur noch eine Antragsfrist je Maßnahmentyp pro Jahr (d.h. eine Ausschreibung je Leitaktion, für Jean-Monnet-Aktivitäten und den Bereich Sport, s. unten) und Anträge werden nicht mehr von Einzelpersonen, sondern nur noch von Institutionen gestellt. Auch die Finanzierung wurde vereinfacht: Es ist kein Nachweis von Eigenbeträgen mehr erforderlich und die Finanzkalkulation erfolgt durch hinterlegte Stückkosten (fester Betrag für eine nachzuweisende Aktivität).

Zum ersten Mal können außerdem auch Drittstaatenangehörige vom Programm profitieren und andersherum Bürger/innen aus EU-Mitgliedstaaten einen Auslandsaufenthalt in den Partnerländern absolvieren.


14,774 Mrd. EUR für den Zeitraum 2014 – 2020, wobei mindestens 5 % des Gesamtbudgets auf die Erwachsenenbildung entfallen. Aufteilung des Budgets nach Sektoren:

  • Hochschulen (43%)
  • Berufliche Aus- und Weiterbildung (22%)
  • Schulen (15%)
  • Erwachsenenbildung (5%)
  • noch nicht zugeteilt (15%)

Mehr zur Aufteilung des Budgets siehe: http://ec.europa.eu/dgs/education_culture/promo/erasmus-plus/pub/erasmus-plus-in-detail_en.pdf (S. 10ff.)


Der Arbeitsmarkt in Europa befindet sich im steten Wandel: Es werden immer mehr hochqualifizierte und immer weniger geringqualifizierte Arbeitskräfte benötigt. Eines der Kernziele der Strategie Europa 2020 ist es daher, die Anzahl junger Menschen mit Hochschulabschluss von derzeit 36 % auf 40 % zu erhöhen. Erasmus+ unterstützt junge Menschen dabei, ihre Kompetenzen und Beschäftigungsfähigkeit durch Auslandserfahrung zu erweitern. Bis 2020 sollen mindestens 20 % der Hochschulabsolventen in der EU einen Auslandsaufenthalt für ein Studium oder Praktikum absolviert haben. Im Bereich Berufsbildung sollen bis 2020 mindestens 6 % der 18-34 Jährigen mit einer beruflichen Erstausbildung eine Studien- oder Arbeitserfahrung im Ausland aufweisen.

Außerdem unterstützt Erasmus+ Bildungs- und Ausbildungseinrichtungen dabei, innovativer und moderner zu werden. Weitere Ziele sind die Reduzierung von Schulabbrüchen von derzeit 12,7% auf unter 10% und die Unterstützung informellen Lernens, bspw. in Form von Jugendaustauschen und Freiwilligentätigkeiten. Darüber hinaus sollen die Zusammenarbeit und Partnerschaften zwischen Bildungseinrichtungen und Unternehmen gestärkt werden: Wenn der Bildungssektor die Qualifikationsdefizite der Unternehmen kennt, können diese in den Stundenplänen berücksichtigt werden.

Mehr als 4 Mio. Europäern soll so die Möglichkeit gegeben werden, im Ausland zu studieren, zu arbeiten oder sich ehrenamtlich zu engagieren. Durch die transnationalen Partnerschaften soll außerdem die europäische Zusammenarbeit im Bereich der allgemeinen und beruflichen Bildung verbessert werden. Weitere Themen sind die Anerkennung informell erworbener Qualifikationen (z.B. durch Freiwilligenarbeit oder interkulturelle Erfahrung), die Verbesserung der internationalen Dimension von Jugendaktivitäten, die Entwicklung einer europäischen Perspektive im Sport und die Unterstützung politischer Reformen (durch Treffen zwischen jungen Menschen und Entscheidungsträgern).


junge Menschen, Studenten, Lehrer, Ausbilder und Auszubildende, aber auch junge Führungskräfte, ehrenamtlich und im Bereich des Nachwuchssports Tätige, Masterstudenten (Studienkredite); gefördert werden auch Partnerschaften zwischen Bildungseinrichtungen, Jugendorganisationen, Unternehmen, lokalen und regionalen Behörden, NGOs; Mitgliedstaaten werden bei der Modernisierung ihrer Bildungs-und Ausbildungssysteme und der Förderung von Innovation, Unternehmertum und Beschäftigungsfähigkeit unterstützt.


Geförderte Maßnahmen: z.B. Austauschprogramme für Hochschulen, Einrichtungen der Aus- und Weiterbildung, Freiwilligen- und Jugendaustauschprogramme, Studienkredite, strategische Partnerschaften, Wissensallianzen, Initiativen für verantwortungsvolle Führung im Sport und Initiativen gegen Wettkampfabsprachen, Doping, Gewalt, Rassismus und Intoleranz, besonders im Breitensport; Unterstützung von IT-Plattformen wie z.B. eTwinning; transnationale Maßnahmen im Sport wie z.B. zur Unterstützung von guter Führung, sozialer Eingliederung, duale Berufsausbildung und körperlicher Aktivität in jedem Alter (siehe Programme Guide)

Die Maßnahmen werden im Rahmen folgender Leitaktionen durchgeführt:

  1. Leitaktion 1: Mobilität von Einzelpersonen: Erhöhung der Sprach-, Kommunikations- und Anpassungsfähigkeit, Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit,

  2. Leitaktion 2: Zusammenarbeit zur Förderung von Innovation und zum Austausch von bewährten Verfahren (Strategische Partnerschaften, Wissensallianzen, Allianzen für branchenspezifische Fertigkeiten, Kapazitätenaufbau im Bereich Jugend)
  3. Leitaktion 3: Unterstützung politischer Reformen (Treffen von jungen Menschen und Entscheidungsträgern des Bereichs Jugend)
  4. Jean-Monnet-Aktionen (Lehrstühle, Module, Spitzenforschungszentren, Einrichtungen, Vereine, Netze und Projekte zum Thema europäische Integration)
  5. Sport (Kooperationspartnerschaften auf dem Gebiet des Sports, gemeinnützige europäische Sportveranstaltungen)


Antragsfristen:

Laufzeit: 01.01.2014 bis 31.12.2020.
Antragsfristen:

Leitaktion 1:

  • Mobilität von Einzelpersonen im Bereich Jugend: 04.02.2015;
  • Mobilität von Einzelpersonen im Bereich allgemeine und berufliche Bildung: 04.03.2015;
  • Mobilität von Einzelpersonen im Bereich Jugend: 30.04.2015;
  • Mobilität von Einzelpersonen im Bereich Jugend: 01.10.2015;
  • Gemeinsame Masterabschlüsse: 04.03.2015;
  • Großveranstaltungen Europäischer Freiwilligendienst: 03.04.2015.

Leitaktion 2:

  • Strategische Partnerschaften im Bereich Jugend: 04.02.2015;
  • Strategische Partnerschaften in den Bereichen allgemeine und berufliche Bildung: 31.03.2015
  • Strategische Partnerschaften im Bereich Jugend: 30.04.2015;
  • Strategische Partnerschaften im Bereich Jugend: 01.10.2015;
  • Wissensallianzen, Allianzen für branchenspezifische Fertigkeiten: 26.02.2015;
  • Kapazitätsaufbau im Bereich Hochschulbildung: 10.02.2015.
  • Kapazitätsaufbau im Bereich Jugend: 03.04.2015; 02.09.2015.

Leitaktion 3:

Treffen von jungen Menschen und Entscheidungsträgern des Bereichs Jugend: 04.02.2015; 30.04.2015; 01.10.2015.

Jean-Monnet-Aktionen:

  • Lehrstühle, Module, Spitzenforschungszentren, Unterstützung von Einrichtungen und Vereinen, Netze, Projekte: 26.03.2015.

Sport:

  • Kooperationspartnerschaften auf dem Gebiet des Sports - nur mit Bezug zur Europäischen Woche des Sports 2015: 22.01.2015;
  • Kooperationspartnerschaften auf dem Gebiet des Sports ohne Bezug zur Europäischen Woche des Sports 2015: 14.05.2015;
  • Gemeinnützige europäische Sportveranstaltungen - nur mit Bezug zur Europäischen Woche des Sports 2015: 22.01.2015;
  • Gemeinnützige europäische Sportveranstaltungen - ohne Bezug zur Europäischen Woche des Sports 2015: 14.05.2015.


ACHTUNG: Zusätzliche Antragsrunde Mobilitätsprojekte in der Berufsbildung bis 15.10.15! Alle Infos siehe http://www.na-bibb.de/erasmus_berufsbildung/mobilitaet_in_der_berufsbildung/zusaetzliche_antragsrunde_2015.html

Quelle: Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen 2015 bzw. ihre Überarbeitungen 1 und 2.

Eine Auflistung aller Ausschreibungen ist dem Programme Guide zu entnehmen.

Für einen Überblick über die Bewerbungssituation für alle Mobilitätsprojekte siehe www.eufis.eu (Registrierung erforderlich).


Erasmus Plus - Portal für Deutschland: http://www.erasmusplus.de

Sammlung von Informationsbroschüren zum Programm: http://www.erasmusplus.de/service/publikationen/

Ausführliche Informationen zum Programm sind auch auf dem EUFIS-Portal verfügbar: https://www.eufis.eu/leonardoprojekte.html (Registrierung erforderlich).

Informationen der Nationalen Agenturen:

  • Bundesinstitut für Berufsbildung – BIBB: http://www.na-bibb.de (This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it.)
  • im Bereich Hochschule: DAAD: https://eu.daad.de/de/ (This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it.)
  • im Bereich Schule: www.kmk-pad.org (This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it.)
  • im Bereich Jugend: www.jugend-in-aktion.de (This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it.)

Erasmus Plus, Programmseite der Kommission: http://ec.europa.eu/programmes/erasmus-plus/index_en.htm

Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen: http://new.eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/HTML/?uri=OJ:JOC_2013_362_R_NS0004&from=EN

Erasmus Plus, häufig gestellte Fragen: http://europa.eu/rapid/press-release_MEMO-13-1008_de.htm

Erasmus Plus Programmleitfaden:http://ec.europa.eu/programmes/erasmus-plus/discover/guide/index_de.htm

Nationale Agenturen Erasmus Plus: http://ec.europa.eu/programmes/erasmus-plus/national-agencies_en.htm#DE01


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