Bildungsbericht 2021 des Bundesbildungsministeriums veröffentlicht

Wie hat sich ein Jahr Pandemie auf die berufliche Aus- und Weiterbildung ausgewirkt? Die Antwort auf diese Frage nimmt im diesjährigen Berufsbildungsbericht erwartungsgemäß einen großen Raum ein. Das Bundesbildungsministerium fokussiert mit dem Bericht die Entwicklung in der beruflichen Bildung, um jedes Jahr Mitte Mai der Bundesregierung Bericht zu erstatten.

Wie es im Vorwort der Bundesministerin für Bildung und Forschung Anja Karliczek lautet, haben Distanzunterricht, verschobene Prüfungen, ausgefallene Betriebspraktika und abgesagte Ausbildungsmessen Betriebe und Auszubildende vor ungewohnten Herausforderungen gestellt. Auch sei die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im dualen System zum ersten Mal seit 1992 auf unter 500.000 gesunken. Der Rückgang des Ausbildungsmarkts könnte das Problem des Fachkräftenachwuchs verschlimmern, zumal die Pandemie Effekte des demographischen Wandels verstärkt hat, die schon länger bestehen:

„So verbleiben junge Menschen länger im Schulsystem, um einen höheren Schulabschluss zu erwerben, oder sie entscheiden sich für eine schulische Berufsausbildung. Denn auch hier herrscht großer Bedarf: Gerade die Pandemie hat uns die Bedeutsamkeit der Berufe im Gesundheits-, Erziehungs- und Sozialwesen, die häufig über eine schulische Ausbildung erlernt werden, noch einmal eindrücklich aufgezeigt.“

Andererseits ist das duale Ausbildungssystem ein erfolgreiches Modell, um das viele Länder Deutschland beneiden und jedenfalls weiterhin gefördert werden sollte, u.a. mit dem Bundesprogramm „Ausbildungsplätze sichern“, mit dem potenzielle Auszubildende bei der beruflichen Orientierung und Betriebe bei der Besetzung noch offener Ausbildungsstellen unterstützt werden. Die Umstände im vergangenen Jahr haben aber innovativen Ideen und dem technologischen Fortschritt einen großen Schub verliehen. Sie haben auch die Notwendigkeit gezeigt, die berufliche Bildung fit für die zentralen Zukunftsthemen Digitalisierung und Nachhaltigkeit zu machen. Die Bundesregierung möchte mit der Initiative „Digitale Bildung“ und dem Innovationswettbewerb „INVITE“ den eingeschlagenen Weg fortsetzen. Die deutsche EU-Ratspräsidentschaft im zweiten  Halbjahr des Berichtszeitraums  konnte wichtige Impulse für die Modernisierung und Intensivierung der europäischen  Berufsbildungspolitik geben, mit Vereinbarungen zur Stärkung der höheren bzw. höherqualifizierenden Berufsbildung sowie mit Fortschritten bei der Durchlässigkeit zwischen akademischer und beruflicher Bildung.

Zum Berufsbildungsbericht 2021:  https://www.bmbf.de/de/berufsbildungsbericht-2740.html

Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat die gesetzliche Aufgabe, die Bundesregierung in grundsätzlichen Fragen der Berufsbildung zu beraten. Der Hauptausschuss veröffentlich jedes Jahr eine Stellungnahme zum Berufsbildungsbericht. In der aktuellen Stellungnahme schildert das BIBB, welche Schwierigkeiten den Ausbildungsmarkt belastet haben und welche Faktoren wiederum zur Resilienz des Ausbildungssystems beigetragen haben: vor allem das Ausbildungspersonal, das „durch  sein großes  Engagement  dazu  beigetragen  hat,  die  Folgen  der Pandemie in den Ausbildungsbetrieben zu bewältigen“.

Zur Stellungnahme des BIBB-Hauptausschusses zum Berufsbildungsbericht 2021: https://www.bibb.de/dokumente/pdf/stellungnahmezumbbb2021.pdf

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