Ausbildung stärken – Nachwuchskräfte binden plus (AS-NBplus)

Anlagenmechaniker*in Sanitär-, Heizung-, Klimatechnik (SHK) zählt in Berlin zu den handwerklichen Ausbildungsberufen mit der höchsten Zahl neu abgeschlossener Verträge. Dem kontinuierlichen Anstieg von Ausbildungszahlen steht jedoch eine hohe Vertragslösungsquote gegenüber. Die Innung wollte dem Problem systematisch und nachhaltig begegnen und hat die drei Modellprojekte „Ausbildung stärken – Nachwuchskräfte binden“ (2018/2019), „Ausbildung stärken – Nachwuchskräfte binden plus“ (2020/2021) und von Juli 2021 bis Dezember 2022 um den Aspekt der Digitalisierung erweitert "Ausbildung stärken - Nachwuchskräfte binden  d1g1tal" initiiert. Alle Projekte wurden von der damaligen Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales gefördert. Ziel der Modellprojekte war die Reduzierung von vorzeitigen Vertragslösungen für dieses Berufsbild.

Aufbauend auf den Ergebnissen der Vorgängerprojekte wurden bedarfsorientierte Maßnahmen kooperativ mit den Praxisakteur*innen in Ausbildungsbetrieben, Berufsschule und überbetrieblicher Lehrlingsunterweisung entwickelt. Die im Praxistest bewährten Maßnahmen wurden verallgemeinert und anderen Gewerken und/oder Regionen zur Verfügung gestellt.

Anlagenmechaniker*in Sanitär-, Heizung-, Klimatechnik (SHK) zählt in Berlin zu den handwerklichen Ausbildungsberufen mit der höchsten Zahl neu abgeschlossener Verträge. Dem kontinuierlichen Anstieg von Ausbildungszahlen steht jedoch eine hohe Vertragslösungsquote gegenüber. Die Innung wollte dem Problem systematisch und nachhaltig begegnen und hat die drei Modellprojekte „Ausbildung stärken – Nachwuchskräfte binden“ (2018/2019), „Ausbildung stärken – Nachwuchskräfte binden plus“ (2020/2021) und von Juli 2021 bis Dezember 2022 um den Aspekt der Digitalisierung erweitert "Ausbildung stärken - Nachwuchskräfte binden  d1g1tal" initiiert. Alle Projekte wurden von der damaligen Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales gefördert. Ziel der Modellprojekte war die Reduzierung von vorzeitigen Vertragslösungen für dieses Berufsbild.

Aufbauend auf den Ergebnissen der Vorgängerprojekte wurden bedarfsorientierte Maßnahmen kooperativ mit den Praxisakteur*innen in Ausbildungsbetrieben, Berufsschule und überbetrieblicher Lehrlingsunterweisung entwickelt. Die im Praxistest bewährten Maßnahmen wurden verallgemeinert und anderen Gewerken und/oder Regionen zur Verfügung gestellt.

Laufzeit

01.01.2020 bis 30.06.2021

Förderlinie

Das Projekt „Ausbildung stärken – Nachwuchskräfte binden“ (AS-NBplus) wurde aus Mitteln der Berliner Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales gefördert.

Projektdurchführung

Innung SHK Berlin

Projektziele

Die übergeordnete Zielsetzung des Projekts war die mittelfristige Senkung der Vertragslösungs- bzw. Abbruchquote im Ausbildungsberuf Anlagenmechaniker*in SHK. Damit verbunden waren gleichzeitig die Ziele einer Erhöhung der Ausbildungsqualität und der Fachkräftesicherung. Die Besonderheit des Projekts lag in der Kooperation von Wissenschaft und Praxis, also in der sozialwissenschaftlichen Begleitung, Fundierung und Etablierung praxisnaher und alltagstauglicher Interventionen.

Als Interventionen galt ein Maßnahmenpaket, das sich aus einer Broschürenreihe, Präsenzveranstaltungen und digitalen Tools zusammensetzt. In vier Ausbildungsbroschüren wurden Ausbilder*innen und Ausbildungsverantwortliche über Richtlinien der Ausbildung informiert und ihnen wurden Qualitätsstandards an die Hand gegeben. Die Broschüren waren thematisch kombiniert mit einem Curriculum zur (pädagogisch-didaktischen) Schulung von Ausbilder*innen der Betriebe und Workshops zu Konfliktmanagement. Auszubildende wurden vor allem in ihrer Lernpraxis durch E-Learning-Angebote gefördert. Zur Unterstützung der Betriebe stand zudem ein Selbst-Test „Ausbildungsqualität“ zur Verfügung, der den Betrieben eine Selbsteinschätzung der betrieblichen Ausbildung ermöglichte und ergebnisabhängig Hinweise zu möglichen Verbesserungen enthielt. Am Ende des Projekts sollten alle Einzelmaßnahmen in der Praxis erprobt, evaluiert, verbessert und – wenn möglich – in andere Bereiche transferiert werden.

Projektbausteine

Ausgangspunkt des Projekts AS-NBplus war die Prämisse, Passungen herzustellen statt Passungen zu finden. Optimale oder gute Passungen zwischen Auszubildenden und Ausbildungsbetrieben waren angesichts der damaligen (und aktuellen) gesellschaftlichen Entwicklungen (z. B. Akademisierung der Berufsausbildung) kaum zu erwarten. Daher wurde im Projekt nach Lösungen gesucht, Passungsverhältnisse zwischen den Ausbildungsakteur*innen herzustellen und zu verbessern. Das bedeutet einerseits das Engagement der Betriebe zu unterstützen und andererseits die Motivation der Azubis zu erhöhen.

Das Projekt verfolgte einen partizipativen und transformativen Ansatz. Praxisakteurinnen und -akteure wurden von Beginn an und während des gesamten Projektes eingebunden. Die wissenschaftliche Fundierung ging also Hand in Hand mit der Berücksichtigung der Ideen und Rückmeldungen der Expert*innen der Praxis. Das Maßnahmenpaket wurde kooperativ erarbeitet und gemeinsam umgesetzt und Wandel der Ausbildung auf diese Weise kollektiv eingeleitet.

Auch die Evaluation der Maßnahmen folgte diesem Ansatz. Evaluation wurde als durchgängiger Prozess der begleitenden Entwicklung, Bewertung und Modifizierung von Maßnahmen mittels sozialwissenschaftlicher Methoden verstanden. Dabei kamen qualitative und quantitative Methoden zum Einsatz. Der Fokus lag darauf, dass die Adressat*innen der Maßnahmen und deren Nutzen- und Werteperspektive berücksichtigt werden.

Netzwerke und Kooperationen

Der Erfolg des Modellprojekts hing stark vom Feedback der Handwerksbetriebe und deren Beteiligung an der Maßnahmenentwicklung und am Praxistest ab. Das Projekt baute hier auf der intensiven Rekrutierung im Vorgängerprojekt AS-NB auf. Die bestehenden Kontakte zu Betrieben wurden aufrechterhalten und durch immer neue Ansprachen per Rundmail sowie die kontinuierliche Information über den Projektnewsletter „SHKperspektiven“ erweitert. Die Aktivitäten der Modellprojekte (AS-NB und AS-NBplus) resultierten sichtbar in einer stärkeren Wahrnehmung und Kooperationsbereitschaft.

Im Praxistest und der Evaluation wurden die Kooperationen mit den Betrieben und Auszubildenden verstärkt..

Das Modellprojekt zielte auch auf die Generalisierung und den Transfer der Ergebnisse ab. Zu diesem Zweck waren Stakeholder:innen mittels eines Expertengremiums eingebunden und Netzwerke mit Ausbildungsbeschäftigten etabliert. Das Expertengremium begleitete das Projekt, stand als Beratungsinstanz zur Verfügung und übernahm als Multiplikator die Distribution der Projektergebnisse in Handlungszusammenhänge, die sich mit ähnlichen Problemlagen konfrontiert sahen. Darüber hinaus wurde eine Transfergruppe gegründet (s. Abschnitt „Verstetigung und Transfer“).

Ergebnisse

Entstanden ist eine Broschürenreihe, die die wichtigsten Faktoren für eine erfolgreiche Ausbildung benennt und den Betrieben eine praktische Unterstützung an die Hand gibt. Mit dem digitalen Tool Selbsttest für Betriebe erhalten Ausbildungsbetriebe in wenigen Minuten eine grobe Einschätzung ihrer Ausbildungsqualität einschließlich Veränderungsvorschlägen.

Mit der Entwicklung einer modularen Schulung für betriebliche Ausbilder*innen, die nicht über den erforderlichen Nachweis nach der AEVO verfügen, wurde ein wichtiger Schritt unternommen, das ausbildende Personal in den Betrieben in pädagogischer Hinsicht zu qualifizieren.

Das Digitale Berichtsheft als Kristallisationspunkt in der Ausbildung war ebenfalls ein zentrales Thema des Projektes. Die Feldstudie konnte eine hohe Akzeptanz bei den teilnehmenden Betrieben und Azubis nachweisen sowie geeignete Anbieter für die handwerkliche Ausbildung ermitteln. Ergebnis der Studie: Der digitale Nachweis erleichtert die Kommunikation und schafft einen besseren Ausbildungsüberblick.

Um jungen Auszubildenden eine Bühne und Stimme zu geben, wurde mit dem Azubicamp das erste Barcamp für Auszubildende im Handwerk organisiert. Damit konnte das Projekt einen geeigneten Rahmen schaffen, in dem sich die Auszubildenden frei austauschen und Lösungsansätze sowie Wünsche formulieren können.

Trotz des Projektendes bleibt die Aufgabe, Betriebe und Auszubildende besser aufeinander abzustimmen und fortwährend Kommunikationskultur, Transparenz und gegenseitiges Verständnis zu verbessern.

Verstetigung und Transfer

Alle im Abschnitt „Projektziele" benannten Maßnahmen wurden im Rahmen des Projekts AS-NBplus evaluiert, bei Bedarf angepasst und standen auch nach Projektende den Betrieben und Auszubildenden zur Verfügung. Durch die Beteiligung der Praxisakteurinnen und -akteure am Projekt waren die Maßnahmen nah am Berufs- und Ausbildungsalltag und hatten eine hohe Akzeptanz.

Zudem wurden konkrete Schritte zum Transfer der Ergebnisse in andere Gewerke und Regionen geprüft und in Kooperation mit anderen Innungen, Fachverbänden und/oder Kammern realisiert. Hierzu initiierte das Projekt eine Transfergruppe aus Mitgliedern des Expertengremiums und weiteren Bildungsakteurinnen und -akteuren für die praxis- und entscheidungsrelevante Mitarbeit..

Kontakt

Andreas Otremba
Grüntaler Straße 62
13359 Berlin
www.shk-berlin.de
Telefon: 030 49 30 03 51
Email-Adresse: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Projekt-WebSite: https://www.shk-berlin.de/kompetenzzentrum/sonderprojekte/projekt-as-nb

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