In den letzten Jahren fand eine strategische Neuausrichtung der Arbeitsmarkt- und Berufspolitik des Landes Berlin statt. In dem Programm „BerlinArbeit“ wird so etwa die hohe wirtschaftliche Bedeutung des Dienstleistungssektors betont. Zudem besteht das politisch-strategische Ziel Berlin zur „Hauptstadt der guten Arbeit“ zu machen. Das hier vorgeschlagene Modellvorhaben knüpft an diesen Stand an. Es will den öffentlichem Diskurs über Bedingungen guter Arbeit vorantreiben sowie eine Intensivierung der Kommunikations- und Informationsstrukturen der Wirtschafts- und Sozialpartner im Land Berlin fördern. Es zeigt sich, dass ein großer Bedarf für eine innovative Politik im häufig von prekären Tendenzen geprägten Dienstleistungssektor besteht. Hier entsprechende Konzepte gemeinsam mit den handelnden Akteurinnen und Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Verbänden zu entwickeln, wird angestrebt.
In Berlin nimmt der Dienstleistungssektor eine hohe beschäftigungspolitische und ökonomische Bedeutung ein. Speziell hier herrschen allerdings häufig unangemessene Arbeitsbedingungen sowie prekäre Tendenzen, von denen besonders weibliche Erwerbstätige (Teilzeit- und Minjobs, schlechtere Bezahlung) wie auch Migrantinnen und Migranten (fehlende Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten) betroffen sind. Technische Innovationen, eine damit einhergehenden zunehmenden Professionalisierung von Dienstleistungen sowie die Forderung nach einer höheren sozialen Kompetenz von Dienstleistenden bewirken einen gesteigerter Bedarf an Aus- und Weiterbildung in diesem Sektor. Dabei spielt eine optimale Kundenbetreuung in der kundenorientierten Dienstleistungsbranche eine wichtige Rolle, sowohl aus Sicht des Kunden, des Dienstleistenden als auch der Unternehmen. Eine generelle Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der sozialen Absicherungen von Dienstleistenden ist in Berlin notwendig und auch ein politisch-strategisch verfolgtes Ziel.